Samstag, 29. August 2020

Die Rannickfeste

Manche Wanderer behaupten, dass die Waldläufer nicht im Stande sind, mehrere Steine ordentlich aufeinander zu legen und stattdessen ihre Zelte nur in Baumhäusern oder Erdlöchern aufschlagen. Wer auch immer solche Geschichten verbreitet, war eindeutig noch nie auf dem nördlichsten Stützpunkt der Waldläufer Golarions, der Rannickfeste.
Eingefasst von 6 Meter hohen Mauern bietet die Festung genug Platz um 40 Personen eine Bleibe zu bieten. Strategisch mitten in eine natürliche Felsformation eingebettet, wurde die Festung vor 40 Jahren vom obersten Waldläufer Rannick in Auftrag gegeben.  Ziel der Burg war es, das Gleichgewicht zwischen den Ogerstämmen im Norden und den menschlichen Besiedlungen im Süden zu halten.
Nach dem natürlichen Tod des Kommandanten vor 10 Jahren leitete Lamatar Bayden, ein erfahrener Riesentöter das Fort. Es fiel auch in seine Zeit als Kommandant, als die Oger das erste Mal versuchten ,die Festung zu stürmen. Hier zeigte Bayden seine Erfahrung im Kampf mit den Ungeheuern, bewies sich aber auch als fähiger Kommandant bei der Verteidigung. Seine Kundschafter entdeckten die Ogerschar rechtzeitig, als sie sich vom Großen Hacken auf den Weg machten die Befestigung zu stürmen. Wenige Stunden später hatte Bayden seine Männer optimal auf den Mauern positioniert, die zwei Brücken zur Festung eingerissen und erwartete die Oger. Gleichzeitig legte Bayden eine ausgeklügelte Falle in dem er seine Besten Männer beorderte über einen vergessenen Tunnelpfad die anstürmenden Oger zu flankieren.
Die Schlacht war von kurzer Dauer und endete in einer fürchterlichen Niederlage für die Oger. Die Befestigung hielt stand und mehr als die Hälfte der Angreifer fielen im Kampf. Es sollte den Ogern eine Lehre sein…
10 Jahre war die Umgebung auch halbwegs befriedet als vor rund 8 Wochen Kundschafter in den nördlichen Gebirgszügen dicken schwarzen Rauch entdeckten. Bayden sendete eine Gruppe von vier Waldläufern aus um nach den Rechten zu sehen. Es war nicht unüblich, dass ab und zu eine Gruppe von Ogern oder Trollen ein Feuer entzündete.
Weiters beschloss der Kommandant,so wie er es die letzten Jahre regelmäßig gemacht hatte, seinen monatlichen Besinnungsmarsch anzutreten. Nur so war sichergestellt, dass seine Waldläuferfähigkeiten weiterhin brauchbar waren – er hasste das Gefühl innerlich zu verweichlichen, wenn er nur den Kommandant spielte. Und genau in dieser schwachen Zeit griffen die Oger an.
Jakadros, der Vater Schalelus, führte in der gleichen Zeit eine Patrouille mit 10 Waldläufern in die Umgebung als er in der Entfernung den Schlachtenlärm hörte. So schnell wie möglich rannte die Gruppe Kundschafter Richtung Rannickfeste, nur um feststellen zu müssen das ein Stamm Oger die Festung eingenommen hatte. Die Schlacht war noch im vollen Gange und Jakadros stürme mit seinen Männern zum südlichen Tor. Doch die Oger machten keine Anstalt sich in der Feste zu verschanzen, ganz im Gegenteil, sie stürmten aus dem Tor und mähten die kleine Gruppe nieder. Nur 5 der Waldläufer konnten ihr Leben retten, rannten in den Wald nur um dort von der abscheulichen Sippe der Graul gefangen genommen zu werden.
Der Untergang des Schiffs „Paradies“ in Kombination mit dem Ausbleiben von Nachrichten aus der Rannickfeste veranlasste den Priester von der Schildkrötenfähre um Hilfe bei den großen Provinzhauptstädten anzusuchen – Magnimar antwortete mit einer Gruppe – den Freunden von Magnimar, den Helden aus Sandspitze!

Samstag, 15. August 2020

Gerüchte in Schildkrötenfähre

Die Dörfler sind seit einiger Zeit ruhig und mürrisch, doch wenn man sich nach Neuigkeiten umhört, hört man hier und da mit Sicherheit irgendein Gerücht


  • Die Schwarze Magga, das Monster in den Storvaltiefen, bleibt nicht in ihrem See. Unterwassertunnel verbinden diesen See mit dem Lehmgrundsee, und hin und wieder kommt das Monster dorthin, um Fischer zu fressen! Ich bin sicher, das Gleiche ist mir der Paradies passiert: Die schwarze Magga ist herabgeschwommen und hat all diese dreckigen Sünder gefressen!

  • Wir hatten seit Wochen keinen Besuch mehr von den Schwarzpfeilen. Ich bin der Erste, der zugibt, dass sie nicht gerade der freundlichste Haufen sind, aber sie leisten gute Arbeit und halten die Oger und anderen Viecher in den Wäldern und auf den Hügeln in Schach. Ich hoffe, ihnen ist nichts zugestoßen.

  • Der Regen hat dieses Jahr früh eingesetzt. Der wird noch meine Ernte überfluten, wenn er nicht bald aufhört. Als es das letzte Mal so früh geregnet hat, gab es Überschwemmungen. Das war...wann? Vor vierzig Jahren? Stellte sich raus, dass eine Hexe hinter all dem steckte: Mit dem Regen hat sie versucht, uns alle in Frösche zu verwandeln.

  • Seit kurzem verschwinden Leute. Und nicht nur die, die tief in die Wälder gehen. Ich rede von Fischern, Reisenden, Leuten draußen auf den Straßen. Ich wette, das sind die Graul. Die Familie hat Ogerblut in den Adern, und wann man erst mal Ogerblut in den Adern hat...dann stimmt was nicht mit einem!

  • Hab gehört, vor ein paar Tagen hätte Rotauge der Hecht ein paar Fischer aus Pendaka gefressen. Geschiet den Deppen ganz recht, wenn sie sich mit einem Fisch anlegen, der größer ist als ihr Boot!

  • Bevor es so heftig angefangen hat zu regnen, habe ich gehört, dass ein paar Jäger, die im Splitterbaumtal Jagd auf Wildschweine machten, ein paar echt große Fußabdrücke entdeckt haben. Fußabdrücke von Riesen! Es ist schon schlimm genug, dass wir hier Oger herumrennen haben, doch wenn sich ein Riese in dem Tal herumtreibt, kann ich nur hoffen, dass die Schwarzpfeile kurzen Prozess machen!

  • Die Paradies ist gesunken - tragisch, zugegeben. Aber wisst ihr was? Gut, dass wir den Kahn los sind, das ist meine Meinung. Ich weiß, es ist nicht nett jemanden was Schlechtes zu wünschen, aber ich hoffe, diese Hure Lukrezia liegt jetzt auch am Grund des Sees. Treibt sich hier im Dorf rum mit geschwelltem Busen und zeigt Bein bei jedem Schritt. Unten in Korvosa kann man vielleicht so rumlaufen, aber wir sind anständige Leute hier! Würde mich nicht wundern, wenn die Paradies gesunken wäre, weil sie Erastils Zorn auf sich und die ganzen Sündenbande gezogen hat.

  • Die Oger oben auf dem Haken sind der Grund für all den Regen. Die haben sich einen Drachen geholt, der fliegt um die Wolken herum und mischt die Stürme auf.

  • Auf der anderen Seite vom See im Schimmersumpf sind dauernd irgendwelche komischen Lichter zu sehen. Sie sind nicht immer da, aber ab und zu kann man in den frühen Morgenstunden sehen, wie sie auftauchen; die bewegen sich da drüben wie ein Haufen Leute, die Laternen tragen und rumtanzen und so'n Zeug. Der Ort ist verflucht, ich sag's euch!