Samstag, 30. November 2019

Die Siebenmühle

Der Kult um Norgorber ist ein komplexer Organismus und der Gott des Mordes, der Geheimnisse, der Gier und der Gifte würde es auch gar nicht anders wollen.
Das Vermächtnis des Kultes in Magnimar geht bis zur Gründung der Stadt vor über ein hundert Jahren zurück. Als eine Gestalt, die heutzutage im Flüsterton der Ewige genannt wird, seinen eigenen Grundstein innerhalb in Magnimar legte.Er bewirkte, dass der Kult um Norgorber immer einen Platz im Herzen, dem Verstand und der Seele der Stadt haben wird.
Heutzutage dient die Siebenmühle als Tarnung für den Kult und Richter Eisendorn führte offenbar ein Doppelleben: er dient der Stadt gleichzeitig als Richter und nutzt diese ironische Tarnung wirkungsvoll aus. Schließlich würde niemand vermuten, dass ein Richter - noch dazu einer der obersten Richter der Stadt - ein Anhänger des Gottes des Mords ist.

Doch was für Pläne hatte der Häuterkult im Bezug auf die Stadt?
Warum waren alle Opfer Händler, Adelige oder Bankkaufleute?
Das beenden dieser Machenschaften wirft weitere Fragen auf. Vielleicht kann Eisendorns Tagebuch Aufschluss darüber geben, doch es ist in einer Geheimschrift verfasst, die er peinlich genau aus einer Mischung aus drakonischen, elfischen und infernalischen Lettern erstellt hat.
Jemand der alle drei Sprachen beherrscht könnte diese eventuell entziffern.

Samstag, 9. November 2019

Willkommen in Magnimar






In Magnimar ist man ständig bestrebt, die überwältigende Größe und Herrlichkeit der uralten Wunder zu übertreffen, von denen die Landschaft Varisias übersät ist.
Die Stadt ist ein Ort ungeahnter Möglichkeiten, gesellschaftlicher Spannung sowie kalter Schönheit und verbreitet die Atmosphäre einer Metropole des Südens, die danach trachtet, sich über ihre unwürdigen Anfänge als Zuflucht für Verbannte aus Kovosa zu erheben und zu einem Leuchtfeuer der Kultur und Freiheit in einem unerbittlichen Land zu werden.

Image result for haldmir grobaras"Doch die hoch aufragenden Monumente und die prahlerische Architektur bilden lediglich eine rissige Fassade, hinter der die Regierung strauchelt und die verzweifelten Bewohner der Hilfe von Helden bedürfen.


Haldmir Grobaras, der Oberbürgermeister von Magnimar ist ein aufgeblasener, eigennütziger Adliger, der sein Verwaltungsamt über die Stadt als Belohnung für seine harte Arbeit als Adliger und nicht als Dienst an den Einwohnern betrachtet. Unter normalen Umständen scheren ihn die Nöte der Armen nicht - er hat Leute, die sich um solche Probleme kümmern. Doch die Serie grässlicher Morde ist eine völlig andere Geschichte. Händler, Adlige, Bankkaufleute sind ermordet worden und dann auch noch der Betreiber der Spielhölle, die Haldmir am häufigsten frequentiert hat. Er kann nicht länger die Theorie ignorieren, dass ein ganzer Kult von Wahnsinnigen darin verwickelt sein könnte. Bei Tag werden in den Kneipen und auf den Straßen zornige Stimmen laut, die verlangen, dass der Mordserie ein Ende gesetzt wird - und Haldmir ist nicht sicher, ob die erschreckende Stille in der Nacht angenehmer ist.
Die bürokratische Maschinerie, die durch Haldmirs Herrschaft in Magnimar entstanden ist, muss leider dringend geölt werden. Die Wachmannschaften Magnimars sind nicht genug gerüstet, um einer Gruppe beizukommen, die so geschickt und heimtückisch ist.



Doch die Stadt der Monumente plagt nicht nur die Mordserie, auch eine Flüchtlingskrise und aufkeimende Gerüchte über einen bevorstehenden Krieg ist in aller Munde.
Und als wären die Probleme der Stadt nicht schon groß genug, schleichen seit einiger Zeit auch noch opportunistische Sklavenjäger aus Nidal durch die nächtlichen Straßen.


Dienstag, 5. November 2019

Gresgert Cuttongue I

Gresgert hatte eine für einen Goblin glückliche Kindheit. Den immerhin einen Kubikmeter großen Käfig musste er mit nur sechs weiteren Geschwistern teilen und die Großen warfen sogar ab und an etwas Essbares in den Verschlag, so dass er nur hin und wieder an den kleinen Geschwistern knabbern musste, wenn der Hunger zu groß wurde. Dennoch verblieb seit dieser Zeit das Gefühl, dass Nahrung immer zu knapp ist und man bei jeder Gelegenheit so viel wie möglich aufnehmen sollte (Trait: Resilient; Sünde: Maßlosigkeit)

Sobald er groß genug  war, wurde er in einen Trupp eingeteilt, der die Müllberge an der Klippe von Sandpoint nach brauchbaren Dingen durchforstet. Dabei entwickelte er  ein Talent auf einen Blick  das wertvollste Gut zu erkennen (trait: Goblin watcher). Bei Streitigkeiten um die besten Stücke  mit den größeren Goblins musste Gresgert allerdings einige Überlebenstechniken herausbilden, indem er sich auf schleichen und Überraschungsangriffe spezialisierte konnte er sich den anderen erwehren (trait: Goblin foolharidness). Hierbei hat er sich den Beinnamen Cuttongue verdient. Die gefundenen Gegenstände mussten dann in die Behausung der Distelkronengoblins gebracht werden. Dabei mussten immer wieder steile Abhänge und Dornengestrüpp – trotz der schweren Last - überwunden werden, entsprechend eignete sich Gresgert einige unorthodoxe Klettertechniken an (alternate race trait:tree runner).

Bei der Rückkehr von der Müllhalde geriet Gresgert in eine der Fallen von Shalelu. Anstatt ihn direkt zu töten oder laufen zu lassen fasste sie den Plan mithilfe von Gresgert an Informationen über die im verborgenen agierenden Distelkronen Goblins zu kommen. Unter der Androhung, dass sie ihm jederzeit die Zunge herausschneiden könnte brachte sie Gresgert dazu zu kooperieren. Als weiteren Anreiz bot sie ihm an, jedes Mal etwas zu Essen zu geben, wenn er neue Informationen hatte. Vor allem die Aussicht auf einen vollen Bauch erfreut ihn und da die anderen Goblins immer nur garstig zu ihm waren und ständig schikanierten, sodass er immer mit einem Hinterhalt rechnete (trait: nervous), hatte er auch kein schlechtes Gewissen.

Über zwei Jahre versorgte er Shalelu mit Informationen, falls er keine Neuigkeiten hatte – weil er keinen Zugang zum inneren Kreis der Anführer der Goblins hatte – erfand er schlicht welche, wobei einige so abenteuerlich waren, dass sie ihm nicht abgenommen wurden. Folglich wurde auch die Warnung ignoriert, dass sich einige Goblinhelden rund um Sandpoint versammelt haben, generell ein Hinweis darauf, dass Ärger zu erwarten ist. Auch die Tatsache, dass die  Stämme anfingen ihre inneren Fehden zu begraben und  zu kooperieren wurde von Shalelu ins Reich der Legenden verortet.
Vom geplanten Angriff auf die Stadt, während des Festes zur Einweihung des Tempels, hat Gresgert erst erfahren als die Goblinhorden schon mobilisiert wurden. Er sah seine sichere Nahrungsquelle in Gefahr und beschloss mit in die Stadt zu kommen, um dort dann seine Kontaktfrau zu unterstützen. Dann kam alles anders. Im Chaos des Kampfes versuchte er nur noch schnell sich zu verstecken. In der Hoffnung sich wieder davon schleichen zu können, wenn der Angriff vorüber ist. Er konnte sich dann ja  der Partei anschließen die gewonnen hatte.

In einem Schrank eines Bauernhauses fand er das ideale Versteck, schnell kratze er mit seinem Dolch  eine Vertiefung, in welcher er sich versteckte. Den Eingang verbarg er notdürftig mit ein paar Lumpen. Leider hatten die Bauern einen Hund der den Goblin auch witterte, in der kommenden Zeit versuchte Gresgert mehrfach sich davon zu schleichen, aber jedesmal hatte es der Hund auf ihn abgesehen, sodass ihm nicht anderes übrig blieb als im Schrank zu verharren und sich von Spinnen und Larven aus dem Erdreich zu ernähren. In der dritten Nacht wurde der HUNGER so groß, dass er sich auf den monströsen, stinkenden, ekligen Hund stürzte und den bei den Erdarbeiten abgebrochenen Dolch ins Ohr rammte. Voller Hunger stürzte er sich danach auf das Menschlein, welches im gleichen Raum schlief und fing voller Verzweiflung an, an seinem mageren Ärmchen zu nagen. Das Geschrei des Knaben führte dazu, dass sein Vater wutentbrannt in das Zimmer kam. Gresgert stürzte sich auf ihn und verletze den Bauer, in der chaotischen Situation schaffte er es sich wieder in sein Versteck zurückzuziehen. Wo ihn dann die Helden  von Sandpoint fanden.

Da Shalelu ihm eingebläut hatte, dass er seine Agentenrolle, bei seinem Leben, an niemanden verraten darf, versuchte er die Helden davon zu überzeugen, dass er ihnen noch hilfreich sein könnte. Glücklicherweise brachten sie ihn nicht gleich um, sondern gaben ihm die Möglichkeit sich vor einer Gerichtsbarkeit zu verantworten. Erst  als alles aufgeklärt wurde, konnte er sich bei der Familie entschuldigen und das durch ihn verursachte Leid durch eine wertvollen gläsernen Schwan (der in der Glaserei irgendwie in seine Tasche gewandert war) etwas mildern (Tugend: Großzügigkeit).



Samstag, 2. November 2019

Vorels Vermächtnis und Alderns Untergang

Das Gutshaus Fingerhut wird vom Geist Vorel Fingerhuts heimgesucht, seit er bei dem Versuch scheiterte ein Leichnam zu werden und seine gesamte Lebensenergie in das Haus und die darunterliegenden Höhlen überging. Auf vielfältige Weise ist das Gut Fingerhut zu Vorels Seelengefäß geworden und jeder, der sich hineinwagt betritt zugleich den Verstand dieses längst toten Mörders und Nekromanten. Allerdings manifestiert sich Vorels unheimliche Präsenz nicht in der Form eines einzigen untoten Monsters, das bekämpft und besiegt werden konnte.
Es handelte sich vielmehr um eine allgegenwärtige Atmosphäre oder einen Makel, der das gesamte Gebäude erfüllte. Gleichwohl ist dieser Ort durch Vorels unheimliche Präsenz ein gemütliches Heim für Untote geworden und in den Höhlen unterhalb des Hausen hausten schon seit längerem Ghule.

Als Aldern Fingerhut das Gut erreichte um mit dem Wiederaufbau begann setzte er sich unweigerlich Vorels Präzens aus, was ihn immer weiter in den Wahnsinn trieb.
Aldern, der bereits unter dem wachsenden Einfluss Vorels stand kehrte eines Nachts betrunken zurück und fand Jescha und einen Handwerker vor. Diese hatten die Stühle vor dem Kamin zusammengerückt und die Köpfe so nahe zusammengesteckt, dass sie sich fast berührten.
Gemeinsam betrachteten sie ein Buch über varisische Geschichte, doch Aldern hielt die Geste irrtümlich für Leidenschaft, stürzte brüllend in den Raum und riss eine steinerne Buchstütze von einem Regal, als er auf die beiden zukam. Mit der Buchstütze schlug er den Zimmermann bewusstlos, dann ließ er die Buchstütze fallen und erwürgte Jescha mit ihrem eigenen Schal.

Als sich Aldern schließlich noch mit Ghulfieber ansteckte, war dieser einst stattliche kultivierte Edelmann und Frauenschwarm nun zu einem Unleben ständigen Hungers verdammt.
Sein Verstand wurde durch die Umwanlung in einen Grul zerrüttet, wenn auch seine frühere Persönlichkeit nicht ganz zerstörte wurde - zumindest nicht sofort.
Um mit dem wachsenden Wahnsinn fertig zu werden, entwickelte er eine gespaltene Persönlichkeit.
Er bezeichnet sich selbst als seine Hoheit , der Häuter oder der Peiniger.

Unsere Helden konnten nun die Mordserie, die Sandpoint erschütterte, Einhalt gebieten.
Sie stellten den Mörder - den in einen Grul verwandelten Aldern Fingerhut - und entdeckten, dass dieser wiederum für eine Gruppe arbeitete, die ihr Hauptquartier offenbar in Magnimar hat.