Dienstag, 5. November 2019

Gresgert Cuttongue I

Gresgert hatte eine für einen Goblin glückliche Kindheit. Den immerhin einen Kubikmeter großen Käfig musste er mit nur sechs weiteren Geschwistern teilen und die Großen warfen sogar ab und an etwas Essbares in den Verschlag, so dass er nur hin und wieder an den kleinen Geschwistern knabbern musste, wenn der Hunger zu groß wurde. Dennoch verblieb seit dieser Zeit das Gefühl, dass Nahrung immer zu knapp ist und man bei jeder Gelegenheit so viel wie möglich aufnehmen sollte (Trait: Resilient; Sünde: Maßlosigkeit)

Sobald er groß genug  war, wurde er in einen Trupp eingeteilt, der die Müllberge an der Klippe von Sandpoint nach brauchbaren Dingen durchforstet. Dabei entwickelte er  ein Talent auf einen Blick  das wertvollste Gut zu erkennen (trait: Goblin watcher). Bei Streitigkeiten um die besten Stücke  mit den größeren Goblins musste Gresgert allerdings einige Überlebenstechniken herausbilden, indem er sich auf schleichen und Überraschungsangriffe spezialisierte konnte er sich den anderen erwehren (trait: Goblin foolharidness). Hierbei hat er sich den Beinnamen Cuttongue verdient. Die gefundenen Gegenstände mussten dann in die Behausung der Distelkronengoblins gebracht werden. Dabei mussten immer wieder steile Abhänge und Dornengestrüpp – trotz der schweren Last - überwunden werden, entsprechend eignete sich Gresgert einige unorthodoxe Klettertechniken an (alternate race trait:tree runner).

Bei der Rückkehr von der Müllhalde geriet Gresgert in eine der Fallen von Shalelu. Anstatt ihn direkt zu töten oder laufen zu lassen fasste sie den Plan mithilfe von Gresgert an Informationen über die im verborgenen agierenden Distelkronen Goblins zu kommen. Unter der Androhung, dass sie ihm jederzeit die Zunge herausschneiden könnte brachte sie Gresgert dazu zu kooperieren. Als weiteren Anreiz bot sie ihm an, jedes Mal etwas zu Essen zu geben, wenn er neue Informationen hatte. Vor allem die Aussicht auf einen vollen Bauch erfreut ihn und da die anderen Goblins immer nur garstig zu ihm waren und ständig schikanierten, sodass er immer mit einem Hinterhalt rechnete (trait: nervous), hatte er auch kein schlechtes Gewissen.

Über zwei Jahre versorgte er Shalelu mit Informationen, falls er keine Neuigkeiten hatte – weil er keinen Zugang zum inneren Kreis der Anführer der Goblins hatte – erfand er schlicht welche, wobei einige so abenteuerlich waren, dass sie ihm nicht abgenommen wurden. Folglich wurde auch die Warnung ignoriert, dass sich einige Goblinhelden rund um Sandpoint versammelt haben, generell ein Hinweis darauf, dass Ärger zu erwarten ist. Auch die Tatsache, dass die  Stämme anfingen ihre inneren Fehden zu begraben und  zu kooperieren wurde von Shalelu ins Reich der Legenden verortet.
Vom geplanten Angriff auf die Stadt, während des Festes zur Einweihung des Tempels, hat Gresgert erst erfahren als die Goblinhorden schon mobilisiert wurden. Er sah seine sichere Nahrungsquelle in Gefahr und beschloss mit in die Stadt zu kommen, um dort dann seine Kontaktfrau zu unterstützen. Dann kam alles anders. Im Chaos des Kampfes versuchte er nur noch schnell sich zu verstecken. In der Hoffnung sich wieder davon schleichen zu können, wenn der Angriff vorüber ist. Er konnte sich dann ja  der Partei anschließen die gewonnen hatte.

In einem Schrank eines Bauernhauses fand er das ideale Versteck, schnell kratze er mit seinem Dolch  eine Vertiefung, in welcher er sich versteckte. Den Eingang verbarg er notdürftig mit ein paar Lumpen. Leider hatten die Bauern einen Hund der den Goblin auch witterte, in der kommenden Zeit versuchte Gresgert mehrfach sich davon zu schleichen, aber jedesmal hatte es der Hund auf ihn abgesehen, sodass ihm nicht anderes übrig blieb als im Schrank zu verharren und sich von Spinnen und Larven aus dem Erdreich zu ernähren. In der dritten Nacht wurde der HUNGER so groß, dass er sich auf den monströsen, stinkenden, ekligen Hund stürzte und den bei den Erdarbeiten abgebrochenen Dolch ins Ohr rammte. Voller Hunger stürzte er sich danach auf das Menschlein, welches im gleichen Raum schlief und fing voller Verzweiflung an, an seinem mageren Ärmchen zu nagen. Das Geschrei des Knaben führte dazu, dass sein Vater wutentbrannt in das Zimmer kam. Gresgert stürzte sich auf ihn und verletze den Bauer, in der chaotischen Situation schaffte er es sich wieder in sein Versteck zurückzuziehen. Wo ihn dann die Helden  von Sandpoint fanden.

Da Shalelu ihm eingebläut hatte, dass er seine Agentenrolle, bei seinem Leben, an niemanden verraten darf, versuchte er die Helden davon zu überzeugen, dass er ihnen noch hilfreich sein könnte. Glücklicherweise brachten sie ihn nicht gleich um, sondern gaben ihm die Möglichkeit sich vor einer Gerichtsbarkeit zu verantworten. Erst  als alles aufgeklärt wurde, konnte er sich bei der Familie entschuldigen und das durch ihn verursachte Leid durch eine wertvollen gläsernen Schwan (der in der Glaserei irgendwie in seine Tasche gewandert war) etwas mildern (Tugend: Großzügigkeit).



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